Zur Spirale
Ob Schneckenhaus, Galaxie, oder ein- und wieder auswickelnde Spirale: Immer berührt uns das Symbol in diesen Formen besonders.
Die einwickelnde und wieder auswickelnde Spirale ist ein Urbild für Bewegung schlechthin, für Entwicklung, Übergang, Neubeginn, Verwandlung, Metamorphose, freigesetzte Energie, Pulsation, Herzschlag, harmonische Dynamik, Lebendigkeit. Eine kosmische Ur-Gesetzmäßigkeit ... auch allen Lebens auf der Erde.
Beispiele für diesen geheimnisvollen Vorgang finden sich zuhauf. Von der Vermehrung eines Lebeweswns mittels seiner Samen bis zur Verwandlung einer Raupe zum Schmetterling über die amorphe Flüssigkeit in der Puppe.
Auch wir Menschen sind in gewissem Sinn in dieser Situation: Als geistige Wesen, die sich für die Dauer eines Menschenlebens in einem Menschenkörper inkarniert haben, sind wir in einem Durchgangsstadium, ähnlich einer geschlossenen Faust, die vorher eine offene Hand war, und wieder zu einer offenen Hand wird.
Drei kurze Übungen anhand der obigen Skizze:
Folge mit der offenen Hand der von links kommenden einwickelnden Spirale. Schließe die Hand langsam zur Faust, wenn du von unten zur Mitte kommst. Balle im "toten" Punkt in der Mitte die Faust einen Moment kräftig zusammen. Löse sie sanft wieder, während du mit der sich öffnenden Hand der auswickelnden Spirale folgst. ... --- ... Wiederhole die Übung, und achte dabei auf die Empfindungen, die sich einstellen.
Folge wieder mit der Hand – diesmal bewusst mit der linken – der von links kommenden einwickelnden Spirale. Übergib die Aktivität im “toten” Punkt bewusst der rechten Hand. Folge nun mit der rechten Hand der auswickelnden Spirale. ... --- ... Wiederhole die Übung, und achte wieder auf das Gefühl, das sich einstellt.
Erweitere die zweite Übung so, dass du am Schluss die Bewegung der rechten Hand in einen Kreis oder in eine stehende oder liegende 8 führst. Komm nach einer oder mehreren Runden mit der rechten Hand wieder in eine einwickelnde Spirale zur Mitte, übergib die Bewegung wie vorher über den magischen “toten” Punkt in der Mitte an die linke Hand. – Ob du von oben oder von unten in die einwickelnde Spirale kommst, in unerheblich. Am besten probierst du aus, was sich für dich besser anfühlt.
Diese dritte Übung könntest du (nicht) unendlich weiterführen. Schließe sie sinnvoll ab; vielleicht lieber außen als in der Mitte.
Mit etwas Geduld und Einfühlung deinerseits zeigt sich vielleicht etwas von dem, was in der Mitte, dem so gar nicht toten Punkt, passiert. Gib dir Zeit, in dieser geheimnisvollen Mitte – der verpuppten Raupe / dem sich entwickelnden Schmetterling – den Augenblick zu dehnen, ohne die Bewegung ganz anzuhalten. Mit etwas Glück, das wir auch als Gnade empfinden können, entpuppt sich die Pupille des Augenblicks als ein Funke Ewigkeit.
Bei der ersten Übung - intuitives, tiefes Ausatmen am Ende der Übung.
Bei der zweiten Übung - Einatmen beim „Eindrehen“, Ausatmen beim „Ausdrehen“
Bei der dritten Übung - Knoten im Kopf 😂
Schön, wie du es mit dem Atem verbindest! Probier's auch mal umgekehrt: beim Eindrehen ausatmen, beim Ausdrehen wieder einatmen. So bist du im Zentrum des Wirbels nicht unter dem Druck der vollen Lungen. Du hast mehr Zeit, den "Anhauch der Ewigkeit" zu erwarten.
- Wenn du mit dem Atem in die 3. Übung gehst, lass ihn mit den Kreisen oder der 8 frei fließen (ohne ihn zu steuern), einige Atemzüge, lass dir genug Zeit dafür. Als Vorbereitung zum nächsten Durchgang atmest du dann kräftig und freudig (!) ein, um gleich wieder auszuatmen mit dem Eindrehen. (Also nicht mit vollen Lungen den Atem stoppen!)
Am besten übst du die Bewegungen zuerst ohne ohne auf den Atem zu achten. Kein Stress!